Nahrungsergänzung im Blick: Algen


Sinn oder Unsinn?
Nahrungsergänzung im Blick: Algen
Ulza/Shutterstock.com
Nahrungsergänzungsmittel aus Algen liegen im Trend. Doch wie gesund sind sie wirklich?

Als Öl, Pulver oder in gleich in bequemer Kapselform: Algenprodukte sind begehrt und gelten als „Superfood“. Doch ist das Meeresgemüse tatsächlich so gesund?

Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel?

Algen gibt es in allen Formen und Farben. In Deutschland sind vor allem Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform aus „Spirulina“ oder „Chlorella“, den sogenannten Mikroalgen, im Trend. Makroalgen hingegen, wie die berühmten großen „Nori-Blätter“, sind fester Bestandteil der japanischen Küche und werden als Salat oder Sushi serviert. Eine pauschale Aussage darüber, ob Algen gesund sind oder nicht, ist also nicht so leicht zu treffen und hängt von der Sorte ab.

Nährstoffbedarf durch Algen decken?

Die Liste der Nährstoffe, die in Algen erhalten sind, ist lang. Als Sushi oder Salat verzehrt bieten sie viele Ballaststoffe und Eiweiß. Ein schlagendes Verkaufsargument für Algen ist aber auch der hohe Gehalt an Mikronährstoffen, wie Vitaminen und Spurenelementen. Besonders Iod, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren sind gefragt. Doch sind Algen zur Bedarfsdeckung geeignet?

  • Iod: Das wohl bekannteste Spurenelement in Algen ist Iod. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, pro Tag 200 µg Iod aufzunehmen. Eine Vorgabe, die viele Menschen im Iodmangelgebiet Deutschland nicht erfüllen. Doch auch wenn es verlockend ist, rät das Bundeszentrum für Ernährung von übermäßigem Algenverzehr zur Iodaufnahme ab. Der Grund ist, dass der Iodgehalt je nach Sorte, Zubereitungsart und Anbaugebiet schwankt. Im schlimmsten Fall kommt es durch zu hohe Konzentrationen sogar zu einer Iodvergiftung. Wer sicher gehen will, kauft nur Algenprodukte, deren Iodgehalte genau angegeben sind und achtet darauf, nicht mehr als 500 µg Iod aufnehmen. Besondere Vorsicht ist bei dem echten oder süßen Kombu, Arame oder Meeresspaghetti geboten. Nori-Algen hingegen enthalten eher wenig Iod.
  • Omega-3-Fettsäuren: Algenöle, die die Mikroalgen Schizochytrium oder Ulkenia enthalten, werben vor allem mit einem hohen Gehalt von Omega-3-Fettsäuren. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt diese Veganer*innen, die auf Fisch oder Fischöle verzichten und dadurch nur wenige Omega-3-Fettsäuren aufnehmen.
  • Vitamin B12: Unter Veganer*innen ist besonders das pflanzliche Vitamin B12 der Meeresalgen beliebt. Doch nicht jedes Lebensmittel, das Vitamin B12 enthält, ist geeignet, um den täglichen Bedarf zu decken. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung bezweifelt, dass Vitamin B12 in Algen in der richtigen Dosierung und chemischen Form vorliegt, um dem Menschen zu nützen. Sie empfiehlt deshalb eher Präparate mit bekannter Vitamin-B12-Konzentration.

Auch wenn Algen viele wertvolle Nährstoffe enthalten, sind sie für den gezielten Ersatz eines Nährstoffs eher ungeeignet. Durch das Anbaugebiet oder die Sorte schwankt der Gehalt stark. Abhilfe bieten Produkte, die genau Angaben des Iod- oder Omega-3-Fettsäure-Gehalts enthalten.

Mehr Informationen über Iod, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B12 und die Lebensmittel, in denen sie enthalten sind, erhalten Sie in der Kategorie „Nahrungsergänzungsmittel".

Quellen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung über vegane Ernährung und Vitamin B12, Vis Bayern, Bundeszentrale für Ernährung über Algen und Algenöl, Bundesinstitut für Risikobewertung

News

Beere schützt die Frauenblase
Beere schützt die Frauenblase

Immer wieder Harnwegsinfekte?

Cranberrys können Frauen vor Harnwegsinfektionen schützen. Allerdings profitiert nicht Jede davon, wie eine aktuelle Analyse zeigt. Dafür scheinen die kleinen Beeren auch bei Kindern protektiv zu wirken.   mehr

Schmerzmittel im Freizeitsport
Schmerzmittel im Freizeitsport

Risiken kaum bekannt

Die Einnahme von verschreibungsfreien Schmerzmitteln kann zu Überlastung und gefährlichen Spätfolgen führen. Doch kaum einer Sportler*in sind die Risiken bewusst.   mehr

WHO: So geht gesunde Ernährung
WHO: So geht gesunde Ernährung

Neue Richtlinien veröffentlicht

Acht Millionen – das ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die beeindruckende Anzahl an Todesfällen, die eine gesündere Ernährung jährlich verhindern könnte. Wie das gelingt, beschreibt die WHO in einer neuen Ernährungs-Richtlinie.   mehr

Yoga und Joggen gegen Depressionen
Yoga und Joggen gegen Depressionen

Sport als Stimmungsmacher

Sport hilft gegen Depressionen. Am meisten trifft das offenbar für Joggen, Kraftsport und Yoga zu. Dabei gilt: Je intensiver trainiert wird, desto besser.   mehr

Wundermittel Salzspielplatz?
Wundermittel Salzspielplatz?

Gegen Schniefnasen und Allergien

Salz statt Sand: Das ist das neue Geheimrezept gegen Atemwegserkrankungen und Neurodermitis bei Kindern. Dabei tummeln sich die Kleinen auf salzhaltigen Spielplätzen und atmen nebenbei salzhaltige Luft ein. Doch können solche Salzspielplätze wirklich Husten, Schnupfen oder Hautentzündungen linden? Ärzte sind skeptisch.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Ratgeber Thema im April

Hühnerauge - Wenn der Schuh drückt

Hühnerauge - Wenn der Schuh drückt

Schmerzhafte Wucherung

Hühneraugen sind lästig und schmerzhaft – aber zum Glück meistens harmlos. Deshalb kann man sie in d ... Zum Ratgeber

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Einhorn-Apotheke
Inhaberin Brita Hoffmann-Böhm
Telefon 05861/98 77 10
Fax 05861/98 77 13
E-Mail info@einhorn-apo-dan.de